Ein Uhu fliegt lautlos heran, packt seine Beute und bringt sie zu den Jungen in den Horst. Eine Wildschwein-Mutter bekommt mitten im Winter ihre Frischlinge. Junge Waschbären spielen in der Nacht und lernen so für das Erwachsenenleben. Naturbeobachtungen im Osnabrücker Land. Denn der Südwesten Niedersachsens ist ein Naturparadies: Schroffe Schluchten und Steinbrüche durchziehen Teutoburger Wald und Wiehengebirge. Hier leben Uhus, Waschbären und Wildschweine, haben Fledermäuse und Feuersalamander ihre Kinderstube.
Den Norden prägt eine bäuerliche Kulturlandschaft, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Das Artland mit rund 1000 Fachwerkhäusern ist ein lebendiges Denkmal mit viel Platz für Natur.
Und mittendrin liegt die Namensgeberin dieser Landschaft: Osnabrück, Stadt des westfälischen Friedens und Bischofssitz. Mit rund 160.000 Einwohnern der Ballungsraum der Region und doch ein beschaulicher Ruhepol.
Die Menschen dieses Landstriches leben mit und von der Natur. Ein Wanderreiter zeigt, wie pferdebegeistert die Menschen sind. Ein Bioimker steht stellvertretend für die Naturverbundenheit.
Zwei Jahre lang haben wir zwischen Bad Iburg und Badbergen gefilmt. Für das Porträt der Menschen und der verschiedenen Landschaften setzten wir Zeitraffer, Kameras auf Schienen und Kräne ein; Technik, die normalerweise für große Kinoproduktionen zum Einsatz kommt.
Doch vor allem geht es bei den „Expeditionen ins Tierreich“ natürlich um die faszinierende Tierwelt. Extreme Zeitlupen zeigen die Jagdflüge von Fledermäusen und Uhus, außerdem Schmetterlinge, Schwalben und Eisvögel bei fantastischen Flugmanövern. Die Unterwasserkamera ist bei der Geburt von Feuersalamandern und der Jagd von Wasseramseln dabei. Mit Tarnzelt und Teleobjektiv schauten wir Waschbären, Wildschweine und Eulenfamilien zu, Kameras an Heißluftballons montiert zeigen das Osnabrücker Land aus der Vogelperspektive.
Zur Zeit drehen wir für einen neuen "Expeditionen ins Tierreich"-Film. Diesmal wollen wir die vielfältige Natur des Oldenburger Landes zeigen. Zwischen Dümmer und Wangerooge beobachten wir unter anderem Kraniche im Moor, Rehe und Kaninchen auf den Feldern, Damwild im Wald und Flussseeschwalben an der Küste. Aber nicht nur bekannte Tiere stehen im Drehbuch. So konnten wir schon die Paarung des Kleinen Nachtpfauenauges (eine Nachtfalter-Art) filmen, haben Sandbienen beobachtet und wollen noch den Bienenwolf beim Beutefang drehen. Aber auch die Landschaft hat viel zu bieten: Die Rhododendronblüte beispielsweise hat große Teile des Oldenburger Landes auch über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht hat.